Klaudius Ptolemaios

Klaudius Ptolemaios, uns vertrauter unter dem Namen Ptolemäus, war ein bedeutender griechischer Astronom, der im zweiten Jahrhundert nach Christus lebte. Er arbeitete an der Bibliothek von Alexandrien und legte in seinem Buch Der Almagest die altgriechischen Vorstellungen vom Universum in systematischer Zusammenfassung und Weiterentwicklung nieder. Nach seiner Theorie war die Erde der Mittelpunkt des Alls, umkreist von Mond, Merkur, Venus, Sonne, Mars, Jupiter und Saturn ( wie er sie hinsichtlich ihrer Entfernung von der ruhenden Erde anordnete). Dann folgte eine Fixsternsphäre. Heute wissen wir, dass die Sterne in verschiedenen Entfernungen liegen und sich durch den Raum bewegen. Doch da sie so weit weg sind, erscheinen uns ihre Bewegungen wirklich sehr gering. So kann man gut verstehen, dass sich die alten Astronomen die Sterne als unverrückbar dachten.

Nach der griechischen Auffassung beschrieben alle Himmelskörper Kreisbahnen um die Erde. Man glaubte dies, weil der Kreis die perfekte geometrische Figur war und weil man sich sagte, dass alles am Himmel sich in vollendeter Weise bewegen müsse. Zur Zeit des Ptolemäus jedoch war klar, dass die Dinge so einfach nicht sein konnten. Zum einen zogen die Planeten nicht mit gleichförmiger Geschwindigkeit durch den Himmel, sondern schienen zu bestimmten Zeiten anzuhalten und sich eine Weile rückläufig zu bewegen, bis sie dann wieder vorwärts strebten. Mit einfachen Kreisbahnen ließ sich das nicht erklären.

Um diese Probleme zu lösen, führte Ptolemäus die Vorstellung des Epizykels in seine Theorie ein. Er dachte sich die Sache so: Der Planet selbst bewegt sich auf einem kleinen Kreis, dem Epizykel, dessen Mittelpunkt mit gleichmäßiger Geschwindigkeit auf einem weiteren Kreis, dem Deferenten, umläuft. Doch selbst das war keine zufrieden stellende Interpretation der Bewegungen der Planeten, und Ptolemäus kam nicht um die Annahme herum, dass der Mittelpunkt des Deferenten ein Stück von der Erde entfernt liege. Diese Theorie wurde wahrhaftig sehr kompliziert und mit der Zeit immer unzureichender. Dennoch behielt man sie nach des Ptolemäus' Tod (um 150n. Chr.) noch über 1300 Jahre lang bei.

Das ptolemäische Weltbild.
Hier sehen wir die Erde im Mittelpunkt des Alls, umlaufen von Sonne, Mond und den Planeten. Außen die Fixsternsphäre. Die Planeten bewegen sich auf kleinen Kreisen (Epizykel genannt), deren Mittelpunkte sich auf großen Kreisen um die Erde bewegen.
 

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