Tycho Brahe

Tycho Brahe

Tycho Brahe, der große dänische Astronom des 16. Jahrhunderts, wurde 1546 geboren und erwarb sich den Ruf eines hervorragenden Beobachters. Seine besondere Stärke waren Messungen der Positionen von Sternen und Planeten am Himmel, die er weit genauer vorzunehmen verstand als irgendeiner vor ihm. Seine Messungsfehler betrugen selten mehr als eine Bogenminute (oder etwa 1/3 der Größe des mit bloßem Auge gesehenen Mondes). Das alles schaffte er ohne Hilfe des Fernrohrs, denn das war damals noch gar nicht erfunden. Vielmehr benutzte er einen sogenannten Quadranten, ein Instrument, das im Prinzip aus einem vertikal fixierten Viertelkreis mit einer Visiereinrichtung besteht. So ähnlich, wie man mit einem Gewehr zielt, blickte Tycho Brahe an dem drehbaren Anzeigerarm entlang auf einen Stern und las dessen Position von einer Gradeinteilung ab.

König Friedrich II. von Dänemark überließ ihm die kleine Sund-Insel Hveen, auf der er sich seine weltberühmten Sternwarten baute und den größten Teil seiner Beobachtungen durchführte. Tycho galt als wenig umgänglicher Charakter und wurde von den Inselbewohnern gar nicht geschätzt. Es heißt, er habe im Duell ein Stück Nase eingebüßt, woraufhin er sich aus einem Metallgemisch einen entsprechenden Ersatz konstruierte, der für den Rest seines Lebens gehalten hat.

Tycho Brahe entwickelte seine eigene Weltall-Theorie. Er glaubte nicht mit Ptolemaios, dass sich alles um die Erde bewege und lehnte auch die Vorstellung des Kopernikus ab, die Erde drehe sich um die Sonne. Nach seiner Theorie umrundeten Mond und Sonne die Erde, während die Planeten auf Kreisbahnen um die Sonne liefen.

Der bedeutende Astronom war kein großer Mathematiker. Deshalb überließ er es seinem Gehilfen Johannes Kepler, seine genauen Positionsmessungen der Planeten zu analysieren. Auf diesem Wege wollte er die Richtigkeit seiner Theorie beweisen. Doch als er 1601 starb, war Kepler mit diesen Arbeiten noch nicht fertig. Kepler musste dann später feststellen, dass Tycho sich erheblich geirrt hatte.

Bei seinen anderen Beobachtungen sah Tycho das plötzliche Erscheinen einer Supernova (eines explodierenden Sterns) im Jahre 1572. Es gelang ihm zu zeigen, dass sie viel weiter entfernt sein musste als der Mond.

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