Ist der Raum leer?
Der Raum ist nicht wirklich leer. Zwischen den
Sternen liegen sehr dünne Gas- und Staubschichten, die wir nur direkt sehen
können, wenn es sich um helle Nebel- oder Dunkelwolken handelt. Die meisten
Nebel sind viel dichter als die sehr dünnen Gase zwischen den Sternen, wo im
Durchschnitt nur ein oder zwei Atome auf den Kubikzentimeter kommen. Zum
Vergleich: Normale Luft enthält ungefähr 10.000.000.000.000.000.000 (zehn
Trillionen) Moleküle je Kubikzentimeter! Woher wissen wir, dass dieses Gas
existiert?
Entdeckt wurde es erstmals durch Beobachtung
spektroskopischer Doppelsterne (das sind sehr enge Doppelsterne, die im
Teleskop nicht mehr getrennt werden). Astronomen fanden einige Spektrallinien,
die nicht von den Sternen stammen konnten und folglich entstanden sein mussten,
als sich das Licht auf dem Wege zu uns durch den Raum fortpflanzte. Dafür
musste interstellares Gas verantwortlich sein. Der aus kleinen, festen Teilchen
bestehende interstellare Staub lässt sich an seiner Wirkung auf Sternenlicht
feststellen. Er absorbiert kurzwelliges Licht, wie etwa Blau, viel stärker als
langwelliges Licht, zum Beispiel Rot. Dieser Effekt auf das Sternenlicht, die
interstellare Rotverschiebung, zeigt sich bei gründlicher Untersuchung von
Sternenspektren.