Nachdem Uranus aufgefunden war, zeichnete man seine Positionen sorgsam auf und berechnete seine Bahn um die Sonne. Nach einiger Zeit wurde allerdings klar, dass Uranus sich nicht ganz so bewegte, wie er eigentlich sollte. Bis 1822 schien er zu schnell zu laufen, danach blieb er offenbar hinter seiner errechneten Position zurück. Es sah so aus, als wirkte die Gravitation irgendeines unbekannten Körpers auf Uranus ein, so dass sich sein Lauf vor 1822 beschleunigte und danach verlangsamte. Vielleicht war das ein anderer Planet, der jenseits von Uranus lief, sich daher langsamer bewegte und von Uranus 1822 folglich überholt wurde.
1843 befasste sich der junge englische Mathematiker John Couch Adams mit diesem unbekannten Planeten, und schon 1845 hatte er dessen Maße und Position bestimmt. Adams schickte seine Ergebnisse an den damaligen "Astronomer Royal" George Airy, der sie jedoch nicht weiter beachtete. Inzwischen hatte in Frankreich der Mathematiker Urbain Jean Joseph Leverrier unabhängig von Adams fast dieselben Schlussfolgerungen wie dieser gezogen. Ein Exemplar seiner Resultate gelangte in die Hände von Airy, und der befand, dass er nun vielleicht doch die Suche nach dem unbekannten Himmelskörper einleiten sollte.
Doch infolge einer Verkettung unglücklicher Umstände kam Leverries Aktion zu spät. Zwei Beobachter, Galle und d´Arrest, begannen von der Berliner Sternwarte aus zu suchen und fanden den Planeten am 25. September 1846 kaum 1 Grad von dem theoretisch vorausberechneten Ort. Der neue Planet erhielt den Namen Neptun.
Neptun kommt in Masse und Größe Uranus sehr nahe, nur ist er merklich weniger abgeplattet als Uranus und auch dichter. Ebenfalls ein gasförmiger Planet, dreht er sich in der kurzen Zeit von rund 15 Stunden einmal um seine Achse. Seine mittlere Entfernung von der Sonne beträgt 4500 Millionen Kilometer, und so benötigt er nahezu 165 Jahre für einen Sonnenumlauf. Könntest du den Neptun besuchen und von dort die Sonne betrachten, wäre sie 30 mal kleiner als von der Erde aus und lediglich als Scheibe sichtbar. Auch würde sie nur ein Tausendstel der Helligkeit haben, die du hier von ihr gewohnt bist, das heißt, der Neptuntag wird nie heller als die tiefste Dämmerung auf der Erde.
Neptun wird von 8 Monden umkreißt und besitzt auch einen sehr dünnen Ring.
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