Unterscheiden sich Meteoriten von Meteoren?

 

Meteoriten sind viel größere Materieklumpen als die Meteore, die wir in einer normalen Nacht sehen können, und sie treten auch längst nicht so häufig auf. (Alles in allem dringen täglich vielleicht hundert Millionen winziger Meteore in die Erdatmosphäre ein, wohingegen im ganzen Jahr nur wenige Meteoriten gefunden werden.) Da sie viel größer sind, können sie durch die Atmosphäre zum Erdboden durchstoßen. Doch ziemlich häufig explodieren Meteoriten, bevor sie auf die Erde gelangen, und verstreuen ihre Bruchstücke über ein weites Gebiet. Der Weg eines Meteoriten durch die Atmosphäre ist nicht selten ein aufregendes Schauspiel. Mitunter glaubt man eine Feuerkugel zu erblicken, die manchmal Trümmer von sich schleudert und mit ziemlich hoher Geschwindigkeit dahinrast.

IRONE METEORITEGrundsätzlich unterscheidet man Steinmeteoriten (sie bestehen hauptsächlich aus Gestein und werden auch Aerolithe genannt) von Eisenmeteoriten. Die meisten auf der Erde gefundenen Meteoriten waren Eisenmeteoriten; doch das sagt über ihren wahren Anteil nicht viel aus, weil andererseits Steinmeteoriten viel schwerer zu erkennen sind, da sie sich von gewöhnlichem Gestein nicht stark unterscheiden. Es gibt noch andere Meteoritenarten, und vor ein paar Jahren wurden dem Vernehmen nach Meteoritenfragmente gefunden, die, wie es hieß, organische Materie enthielten, also die Grundbausteine des Lebens. Daran bestehen einige Zweifel, aber die Möglichkeit allein ist ja schon aufregend genug. Wenn wir herausbekommen wollen, wie das Sonnensystem einst entstanden ist, können wir auf das Studium der Meteoriten keinesfalls verzichten. Schließlich sind sie freie Gesteinsproben aus dem All!

Die größten, bislang aufgefundenen Meteoriten sind der von Hoba West in Südafrika (60 Tonnen) und einer, der auf Grönland entdeckt wurde und 36 Tonnen wog. Man weiß allerdings, dass in der Vergangenheit auch schon größere gefallen sind. Der Meteorkrater in Arizona soll von einem 50 000 Tonnen schweren Materialbrocken verursacht worden sein. Ein seltsamer Fall ist der sibirische "Meteorit" von 1908. In jenem Jahr stürzte vom Himmel etwas auf Sibirien herab und rief eine enorme Explosion hervor, die im Umkreis von hundert Kilometern alle Bäume umriss und noch tausend Kilometer weiter weg zu hören war. Man hat jedoch nicht einmal Bruchstücke gefunden. Es kann ein riesiger Meteorit oder der Kern eines kleinen Kometen gewesen sein, aber das weiß man nicht so genau. Das Nördlinger Ries in der Schwäbischen Alb hat einen Durchmesser von 20-24 km und wurde ebenfalls von einem Meteoriten verursacht.

Links: Der Arizonakrater. Er ist annähernd 1 km breit und sehr tief. Verursacht wurde er durch einen prähistorischen Meteoriten, der an die 50 000 Tonnen gewogen haben muss. CHONDRITE METEORIETE







Rechts: Chondrite Meteorit
  

                                                                    

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