Wie entstanden die Mondkrater?

 

Über diese Frage streiten sich die Astronomen seit Generationen, und selbst heute, nach den Mondlandungen, haben wir auf sie keine eindeutige Antwort. Es gibt zwei Grundtheorien. Nach der ersten sollen die Mondkrater durch Meteoriteneinschläge, nach der zweiten durch Vulkantätigkeit im Mond selbst zustande gekommen sein. Für beide Auffassungen lassen sich Augenschein und Gründe anführen. In den letzten Jahren wurde ermittelt, dass auch der Planet Mars mit Kratern bedeckt ist, und nach Radar-Beobachtungen zu schließen, scheinen auf der Venus ebenfalls Krater vorhanden zu sein. Bedeutet dies, dass die Krater auf diesen Himmelskörpern durch denselben Prozess hervorgerufen wurden wie die Mondkrater?

Auch die Erde hat ja Krater, wenn auch sehr wenige im Vergleich zum Mond. In der Wüste von Arizona liegt der Barringer-Krater. Er hat einen Durchmesser von 1,3 km und ist 200 m tief. Man glaubt, dass er durch den Aufschlag eines riesigen Meteoriten vor über 50 000 Jahren entstanden ist. (Ein Meteorit ist ein Klumpen steinigen oder metallischen Materials, der seine eigene Bahn durch den Raum zieht und mit der Erde, dem Mond oder einem anderen Körper zusammenstoßen kann.) Es gibt auf der Erde noch weitere Beispiele für Meteoritenkrater; sie sind aber alle nicht sehr groß. Auch Vulkankrater finden sich auf unserem Planeten, unter anderem auf Island und Hawaii. Und wir kennen noch einen dritten Kratertyp, die Caldera. Ein solcher vulkanischer Einbruchskessel entsteht gewöhnlich, wo Kräfte im Erdinneren heiße Massen domartig aufquellen lassen. Mit der Zeit kühlt sich das Material ab; wenn dann die Kuppel einstürzt, hinterlässt sie einen Krater, der mitunter sehr groß sein kann.

Nach unseren heutigen Erkenntnissen ist es wahrscheinlich, dass auf dem Mond sowohl Meteoritenkrater als auch Vulkan- oder Caldera-Krater existieren. Ungeklärt ist noch, welchem Vorgang die einzelnen Krater ihre Entstehung verdanken. Viele Astronomen führen die meisten Krater auf Meteoriteneinschläge zurück, aber diese Meinung wird nicht einmütig vertreten. Meteoriten können die "Strahlen" hellen Materials, die von einigen Kratern ausgehen, als beim Aufschlag hinausgeschleudertes Material erklären. Doch gibt diese Theorie wiederum keinen eindeutigen Aufschluss darüber, weshalb auf der Rückseite des Mondes dunkle Ebenen fehlen. Aber zweifellos werden wir die Antwort bald wissen.

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