Wie sieht es auf dem Mond aus?

 

Seit den bemannten Landungen im Rahmen des Apollo-Programms wissen wir über die Oberflächengestalt des Mondes vieles, was wir wenige Jahre früher noch nicht wussten. Gleichwohl haben die Ergebnisse der Apollo-Flüge unsere Vorstellung vom Aussehen des Mondes nicht grundlegend verändert. Wenn wir den Mond durchs Teleskop betrachten, erblicken wir viele verschiedene Landschaftsmerkmale - Berge, dunkle Ebenen, Krater und Täler. Es gibt wenig Farben, weil die Oberfläche völlig felsig ist. So fehlen auf dem Mond sowohl Pflanzen als auch Meere, und seine Oberfläche wirkt sehr unwirtlich. Die früheren Astronomen wie Galilei hielten die dunklen Ebenen für Meere und verzeichneten diese Gebiete auf ihren Karten dementsprechend als "maria" (lateinisch für Meere). (Ein Beispiel ist das Mare Tranquillitatis oder Meer der Ruhe, in dem die erste Mondlandung von Apollo 11 stattfand.) Dabei sind die "Meere" nichts weiter als verhältnismäßig flache Ebenen, bedeckt mit einer dünnen Staubschicht und übersät mit Kratern und Gesteinsbrocken. Wasser ist auf der Mondoberfläche nicht vorhanden.

Die Krater sind Vertiefungen in der Mondoberfläche. Größenmäßig reichen sie von riesigen Strukturen wie dem Krater Clavius (240 km Durchmesser) oder Bailly (fast 290 km) bis zum winzigen, kaum einen Meter breiten Gruben. Die sehr großen Krater haben meist einen ziemlich flachen Boden, bergartige Wälle (maximal ein paar tausend Meter hoch) und oft Zentralkegel im Inneren. 33.000 Krater sind von der Erde aus gut sichtbar.

Gebirge treten entweder als einzelne Gipfel (wie der große Piton im Regenmeer oder Mare Scubrium) oder als lange Ketten um die Ränder der großen Ebenen auf. Zwei der auffallendsten Kettengebirge, die schon durch kleine Teleskope zu sehen sind, die Alpen und die Apenninen, liegen ebenfalls am Saum des Regenmeeres. Die höchsten Gebirge, zum Beispiel das Dörfel-Gebirge nahe dem Südpol des Mondes, sind fast 10.000 m hoch. Im großen und ganzen zeigen die Fotografien von Raumsonden und bemannten Expeditionen, dass die Berge nicht scharf zerklüftet, sondern eher abgerundet sind.

Die Mondtäler haben verschiedene Formen, von breiten, tiefen Klüften wie dem Alpen-Quertal mit seinen fast 200km Länge bis zu engen, teils im Zickzack verlaufenden Gräben, den sogenannten "Rillen". Eine davon, die Hadley-Rille, besuchten die Astronauten von Apollo 15, als sie mit dem Mondauto zum Talrand fuhren und Gesteinsproben sammelten.

 

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