Wie groß ist das Universum?

 

Seit der Zeit, da sich die früheren Kulturen die Erde im Zentrum des Alls dachten, haben sich die Vorstellungen von der Größe des Universums beträchtlich gewandelt. Schon im 17. Jahrhundert meinte Thomas Digges, das Universum sei unendlich und setze sich in jeder Richtung ewig fort. William Herschel zeigte mit seinen Messungen, dass sich unsere Galaxis wenigstens 7500 Lichtjahre erstreckt. Diesen Wert haben neuere Ergebnisse auf fast 100.000 Lichtjahre korrigiert.

Die Distanz zu einer anderen Galaxis, M31 im Sternbild Andromeda, wurde 1923 bestimmt und beträgt 2.200.000 Lichtjahre. Heute können wir Milchstraßensysteme sehen, deren Entfernungen wir mit weit über 5 Milliarden Lichtjahre ansetzen, und Radioteleskope enthüllen uns Objekte in offenbar noch größeren Entfernungen.

Entfernungsmessungen wie diese sind äußerst schwierig. Eine Methode besteht darin, die Rotverschiebung einer Galaxis zu bestimmen und nach der Hubbleschen Regel zu ermitteln, wie weit sie entfernt sein muss, um sich so schnell zu bewegen, wie sie es tut. So haben Astronomen gezeigt, dass bestimmte Objekte (Quasare) über 8 Milliarden Lichtjahre entfernt sein können. Wenn die "Urknall"-Theorie stimmt, dürfte sich der Radius des Universums auf etwa 10 bis 20 Milliarden Lichtjahre belaufen. Gleichwohl haben wir natürlich keine Gewissheit, dass sich das All nicht unendlich  in allen Richtungen ausdehnt.

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